Mobiltelefone prüfen laufend, ob z. B. neue Updates für Apps zur Verfügung stehen oder neue Nachrichten vom Zentralrechner abrufbar sind. Für diese Tätigkeit werden ca. alle 2 Minuten Verbindungen zum Mobilfunknetz aufgebaut. Dies verursacht entsprechende Strahlenbelastungen für die Mobiltelefonbenutzer und Personen um sie herum. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Häufigkeit dieser Signale und Reduzierungsmöglichkeiten.
Die folgenden zwei grafischen Darstellungen zeigen Messungen an zwei verschiedenen Smartphones. Die deutlich erkennbaren Unterschiede sind nicht auf die unterschiedlichen Typen zurückzuführen sondern darauf, dass bei der oberen Grafik das Smartphone so eingestellt war, dass es „mobilen Datenverkehr“ zugelassen hat. In der unteren Grafik war der mobile Datenverkehr ausgeschaltet.
Unter „mobilen Datenverkehr“ ist zu verstehen, dass das Smartphone automatisch nach Updates für Apps sucht, bei WhatsApp nach Kontakten sucht, seine E-Mails aktualisiert usw.
Zusammengefasst bedeutet es, dass bei einem Smartphone mit eingeschaltetem mobilem Datenverkehr, im Durchschnitt alle zwei Minuten mit voller Sendeleistung ein Kontakt zwischen dem Mobiltelefon und der Mobilfunksendeanlage aufgebaut wird. Wird WLAN aktiviert, so können Funksignale auch alle 5 bis 30 sec auftreten.
Für die Messungen wurde das ESM 140 Mobilfunkdosimeter der Firma Maschek eingesetzt. Die Darstellung erfolgt nur die GSM 900 uplinks (Mobiltelefon zur Mobilfunkantenne).
Im Gegensatz dazu war bei ausgeschaltetem mobilem Datenverkehr nur alle 30 Minuten ein Signal messbar. Hier hat das Mobiltelefon dem Zentralrechner mitgeteilt, dass es noch an ist. Diese Intervalle variieren je nach Gerät und Mobilfunkbetreiber und können auch deutlich länger sein – vorausgesetzt, man bewegt sich nicht aus einer Funkzelle heraus in eine andere.
In beiden Fällen waren die Smartphones während der gesamten Messdauer an einem festen Platz gewesen.
Man soll sich also bewusst werden, dass ein Smartphone permanent Kontakt mit den Mobilfunksendeanlagen aufnimmt, auch wenn nach außen hin keine einzige Aktivität durch den Benützer erfolgt. Insbesondere während der Schlafphase sollte darauf geachtet werden, dass im Mobiltelefon der mobile Datenverkehr ausgeschaltet ist, besser noch, das Mobiltelefon auf Flugmodus umgestellt wurde.
In Österreich wird durch den Mobilfunkanbieter A1 eine App angeboten, mit dem man jederzeit überprüfen kann, wie hoch das noch verbliebene Restguthaben ist. Damit diese Anwendung stets die aktuellen Daten zeigen kann, erfolgt permanent eine Aktualisierung über Mobilfunk. Das besonders fiese daran aber ist, dass diese App zur Erstellung der Infos vom bestehenden gekauften Datenvolumen entsprechende Volumenbeträge abbucht. Das bedeutet, dass nach einiger Zeit das Guthaben aufgebraucht ist, obwohl mobile Daten durch den Benützer niemals aktiv genutzt worden sind. Noch schlimmer ist, dass diese App, einmal installiert, nie wieder deaktiviert werden kann es sei denn, man kauft sich ein neues Mobiltelefon.
Artikel zum Download als pdf